Postnatale Depressionen sind ein immer häufiger auftretendes Problem für viele Frauen. Die postnatale Depression unterscheidet sich von der Depression durch ihren Zeitpunkt, d. h. sie betrifft Frauen nach der Geburt ihres Kindes. Obwohl sie oft mit dem einfachen "Babyblues" verwechselt wird, handelt es sich bereits um eine ernsthafte emotionale Störung, deren Symptome lange anhalten und die Lebensqualität der Mutter, des Babys und der ganzen Familie ernsthaft beeinträchtigen.
Woran erkennt man eine postnatale Depression?
Eine postnatale Depression ist eine Krankheit, die nach der Geburt eines Kindes auftritt. Die Symptome, die am häufigsten mit einer postnatalen Depression einhergehen, sind:
- Mangelndes Selbstvertrauen als gute Eltern,
- Schwierigkeiten bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben der Kinderbetreuung,
- Verschlechterte Stimmung,
- Ein Gefühl der Angst um das Kind, seine Gesundheit, seine Entwicklung sowie um sich selbst und die Zukunft,
- Mangelndes Interesse an bestehenden Leidenschaften,
- Selbstmordgedanken oder Gedanken an die Tötung des Kindes.
Wenn Sie diese Symptome bei sich selbst oder einer Ihnen nahestehenden Person feststellen, sollten Sie sofort einen Arzt oder eine psychiatrische Fachkraft aufsuchen.
Wie kann man einer Frau mit postnataler Depression helfen?
Der erste Schritt besteht darin, mit einer vertrauten Person zu sprechen. Das kann Ihre Mutter, ein Freund oder eine andere nahestehende Person sein. Es ist wichtig, dass das Ergebnis dieses Gesprächs eine Überweisung für professionelle Hilfe ist. Sehr oft verbergen depressive Mütter ihre Symptome aus Angst vor der Diagnose oder aus Scham. Beschuldigen Sie die depressive Mutter nicht, sondern wenden Sie sich gemeinsam an einen Arzt oder eine Fachkraft für psychische Gesundheit.
Achten Sie auf Ihr Umfeld! Oft sind es der Ehemann, der Partner, die Eltern einer Frau in der Krise oder Freunde, die bemerken, dass eine Frau nach der Geburt depressiv sein könnte. Wenn Sie das bei ihr bemerken:
- Häufiges Weinen,
- Plötzliche Stimmungsschwankungen,
- Unzureichende Reaktion auf die Bedürfnisse des Kindes,
- Abneigung gegen die Betreuung des Kindes,
- Fehlender Wunsch, die täglichen Pflichten zu erfüllen.
Bieten Sie sofort Ihre Hilfe und Unterstützung an. Ermutigen Sie sie, mit einem Arzt oder einer psychiatrischen Fachkraft zu sprechen.
Was, wenn es der Baby Blues ist?
Es ist zu bedenken, dass viele Frauen, die gerade Mutter geworden sind, von der Störung "Babyblues" oder "postnatale Traurigkeit" betroffen sein können. In der Regel tritt dieser Gefühlszustand innerhalb von 10 Tagen nach der Geburt auf und klingt spontan ab, meist innerhalb von zwei Wochen. Hält er jedoch länger an oder führt er zu Funktionsstörungen in der Familie, ist es wichtig, Hilfe zu suchen.
Auswirkungen der postnatalen Depression
Wenn von den Auswirkungen einer postnatalen Depression die Rede ist, werden sie oft im Zusammenhang mit der Mutter selbst genannt. Die am häufigsten genannten sind:
👉 das Gefühl eines "verlorenen Jahres" mit Ihrem Kind - buchstäblich geht es um die Zeit, in der Sie zu Hause "eingesperrt" sind und nicht das Beste daraus machen können,
👉 Die ständige Abwendung von Freunden und Familie.
Doch nicht jeder betont, wie stark sich Depressionen auch auf die Entwicklung von Kindern auswirken! 🤱
Der Lebensabschnitt von 2 bis 6 Monaten ist entscheidend - in dieser Zeit beeinflusst die Bindung zur Mutter die kognitiven und emotional-sozialen Prozesse des Babys.
Die Forschung zeigt, dass Kinder von postnatal depressiven Müttern emotional verschlossen sind, weil das Kind die Mutter abschirmt. Eine emotional nicht verfügbare Mutter führt dazu, dass das Kind im späteren Leben Schwierigkeiten hat, soziale Beziehungen aufzubauen. Die Kinder können sich zurückziehen und sind sehr ängstlich.
👉Frauen mit postpartalen Depressionen zögern, eine weitere Schwangerschaft einzugehen.
👉Die Auswirkungen der gedrückten Stimmung einer Frau bei einer postnatalen Depression bekommen auch alle Familienmitglieder zu spüren, d.h. der Partner und die anderen Kinder, was sich verheerend auf deren Entwicklung auswirken kann - wenn die Mutter sich plötzlich nicht mehr für sie interessiert, nicht mehr mit ihnen spricht oder sie nicht mehr unterstützt wie früher.
👉 Auch Ehekonflikte und Scheidungen sind häufige Folgen einer postnatalen Depression.
👉 Die depressive Frau schätzt sich selbst nicht mehr, ist sehr kritisch mit sich selbst und sieht ihre Rolle als Mutter besonders negativ.
Denken Sie daran, dass eine unbehandelte Depression katastrophale Folgen haben kann. Seien Sie wachsam und reagieren Sie frühzeitig.
Besteht bei mir das Risiko, eine postnatale Depression zu entwickeln?
Untersuchungen haben ergeben, dass manche Frauen eher zu postnatalen Depressionen neigen. Wenn Sie gefährdet sind, können Sie sich und Ihre Rolle entsprechend vorbereiten, noch bevor Sie entbinden. Am meisten gefährdet sind Frauen, die:
👉 zuvor eine depressive Episode erlebt haben,
👉 erleben Konflikte in der Partnerschaft/Ehe,
👉 sind alleinerziehende Mütter,
👉 Sie haben keine Unterstützung durch ihre Familie,
👉 Sie hatten keine Schwangerschaft geplant,
👉vor der Schwangerschaft einen sehr aktiven Lebensstil hatten (körperlich oder beruflich),
👉 Während der Schwangerschaft erleben sie Ängste und Stress,
👉 ein Kind mit einer Behinderung zur Welt bringen
Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, ist es sinnvoll, sich bereits in der Planungsphase der Schwangerschaft oder während der Schwangerschaft durch Elternschulen, Säuglingspflegekurse, psychologische Unterstützung oder eine eigene Psychotherapie auf Ihre Rolle als Mutter vorzubereiten 🤰. 🙌